Grundofen mit Hypokausten

Der Grundofen ist eine Ganzhaus-Holzheizung und steht im Zentrum des Wohnraumes, wo er seine Infrarot-Strahlung direkt abgeben kann. Wie Sonnenstrahlen durchdringt seine Wärmestrahlung die Raumluft, ohne diese wesentlich aufzuheizen. Erst beim Aufprallen auf feste Gegenstände wandelt sich die Wärme um. Die Strahlungswärme erfüllt daher auch die Forderung, wonach für ein gesundes Wohnklima die Temperatur der Umgebungsflächen die Raumtemperatur übersteigen soll, damit wir uns behaglich fühlen. 

Das Obergeschoss wird mit Hypokausten-Wänden beheizt. Diese sind aus hohlen Tonelementen gefertigt und werden gemäss Wärmeleistungsbedarf aufgemauert. Zwischen Ofen und Hypokausten-Wänden sind Luftrohre montiert, sodass Warmluft vom Wärmetauscher hochsteigt. Die Hypokausten-Wände beheizen nun den Raum ebenfalls mit Strahlungswärme. Die Luft in den Hypokausten-Wänden kühlt sich dabei ab, wodurch sie schwerer wird und so wieder in den Wärmetauscher des Ofens absinkt. Dieses Prinzip nennt man Schwerkraft.

Der Grundofen wird so ausgelegt, dass er nur 1x pro Tag befeuert werden muss. Dies geschieht mit Fichtenholz-Spalten à 50 cm. Der Jahresbedarf beträgt im Schnitt nur 4 Ster. Damit der Ofen die gesamte Wärmestrahlung (Infrarot) auch abgeben kann, ist es sehr wichtig die richtigen Materialien dazu zu verwenden. Wärmetauscher und Feuerraum aus Gusseisen, Rauchzüge aus Schamotte, Ofenmantel aus Strahlungs- und Speicherplatten und der Verputz aus mineralischem Weisskalkmörtel. 

Der Grundofen mit Hypokausten-Wänden ist das einzige Vollheizungssystem, welches komplett ohne Strom auskommt, da es weder Umwälzpumpen, Ventile oder Regelungen benötigt. Die Integration der Warmwasseraufbereitung macht deshalb keinen Sinn. Sie sollte als eigenständiges Solarsystem installiert werden. 

Bildgalerie

Hier können Sie die Entstehung eines Grundofens mit Hypokaustenwänden nachverfolgen.

Der Grundofen braucht ein armiertes Leichtbeton-Fundament.

Darauf werden der Feuerraum und die Wärmetauscher aufgebaut und die Rohre zu den Hypokausten verlegt...

...welche in die oberen Geschosse führen.

Der Ofen wird mit speziellen Ofensteinen ummauert.

Der Ofen wiegt schnell mal 2500 kg - ein enormer Wärmespeicher.

Anschliessend wird er abgerundet und ein Ofengrundputz aufgetragen.

Ytongsteine dämmen die Rückseite der Hypokaustenwand. Oben sieht man den Vorlauf, unten den Rücklauf zum Ofen.

Hypokaustenwände werden nach Versetzplan aufgemauert und... 

...anschliessend meist verputzt.

Die fertige Hypokaustenwand.

Der Abbrand des Grundofens erfolgt manuell mit Frischluftklappen bei der Ofentüre oder mittels Elektronischer Abbrand-Steuerung.

Der fertige Grundofen ist das Prunkstück meiner Bauherrschaften.